Veröffentlicht am 15.11.2016, Offenbach-Post
Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

„Tun wir genug gegen Krieg?“

Heusenstamm - Der Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt haben Heusenstammer Bürger, Politiker, Angehörige der Feuerwehr sowie der Reservistenkameradschaft gedacht. „Wir brauchen Frieden“, brachte es Pfarrer Achim Koubik von der Freien evangelischen Gemeinde auf den Punkt. Von Claudia Bechthold
Ralf Zenker spielt mit der Trompete "Ich hatt' einen Kameraden" am Mahnmal auf dem Heusenstammer Friedhof. Foto: Offenbach-Post

Ralf Zenker spielt „Ich hatt‘ einen Kameraden“ am Mahnmal auf dem Heusenstammer Friedhof. Foto: Offenbach-Post

Den Nächsten, ja auch den Feind zu lieben, habe Jesus den Menschen aufgetragen, betonte Achim Koubik, Pfarrer der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) in seiner Ansprache. Das sei Grundlage des Friedens. Musikalisch begleitet von der Stadtkapelle, gedachten die Heusenstammer aus Anlass des Volkstrauertags der Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt. Dazu eingeladen hatte einmal mehr der Ortsverband des Sozialverbands VdK mit dem Vorsitzenden Friedrich Wingerter.

Bürgermeister Halil Öztas mahnte, diesen Tag der Trauer und Mahnung auch als Tag der Hoffnung auf Versöhnung zu verstehen. Zugleich müsse der Tag aber zum Nachdenken anregen, wie man auf Krieg und Gewalt reagieren müsse. Auch in vermeintlich ferne Krisenherde sei dieses Land längst einbezogen: „Seit rund 20 Jahren beteiligt sich Deutschland an internationalen Einsätzen, seit mehr als 15 Jahren sind unsere Soldaten in Afghanistan. Angesichts anhaltender Konflikte müssen wir uns immer wieder fragen, ob wir genug tun und ob wir das Richtige tun.“

Die Stadtkapelle 1908 Heusenstamm untermalt die Gedenkfeier am Volkstrauertag

Die Stadtkapelle 1908 Heusenstamm untermalt die Gedenkfeier am Volkstrauertag – Foto: Offenbach-Post

Zudem müsse man feststellen, dass Gewalt und Terror immer näher kämen, sagte Öztas und erinnerte beispielhaft an die Opfer von Paris, Nizza und dem bayerischen Ansbach. Er sprach auch die Flüchtlinge an, von denen viele lieber friedlich in ihrer Heimat weitergelebt hätten: „Wir sollten mit ihnen reden, sie sollten uns von ihren Schicksalen erzählen“, forderte er.

Gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehren Heusenstamm und Rembrücken sowie der Reservistenkameradschaft legten Wingerter und Öztas einen Kranz am Mahnmal auf dem Friedhof nieder. Ein Trompeter der Stadtkapelle spielte dazu „Ich hatt’ einen Kameraden“.