Veröffentlicht am 07.10.2016, Offenbach-Post
Mit neuem Saxophon dank Holzland-Becker-Preis

Stadtkapelle will ihren Jazz-Sound verbessern

Heusenstamm - Die Stadtkapelle will ihren Jazz-Sound verbessern. Dazu benötigen sie neue Instrumente. Vorrangig soll mithilfe des Gewinns aus der Holzland-Becker-Abstimmung ein Baritonsaxophon angeschafft werden. Denn für einen Musiker alleine ist das nicht zu machen. Von Yvonne Fitzenberger

„Erst die Trompeten, dann die Flöten und da fehlt jetzt das Baritonsaxophon“, sagt Stadtkapellen-Dirigentin Kerstin Assmann-Schulz während der Probe von Michael Bublés Version des Popsongs „Cry me a river“. Um das fehlende Instrument zu bezahlen, und damit ihre Musik zu verbessern, nimmt der seit Kurzem eingetragene Verein an der Ausschreibung von Holzland Becker teil.

Die Stadtkapelle sei kein gewöhnliches Orchester, erläutert der Vorsitzende Ralf Zenker: „Wir spielen keine klassische Orchester-Musik, sondern Jazz und Swing.“ Beatles, George Gershwin und Michael Bublé sind nur ein paar Künstler, bei denen sich die Stadtkapelle bedient. Die moderne Musik zieht auch junge Musiker an. Die 35 aktiven Mitglieder sind im Alter von 18 bis 82 Jahren, eine beachtliche Altersspanne. Assmann-Schulz: „Wir wollen keine sinfonische Blasorchester-Musik machen. Wir suchen immer noch unsere Nische, um uns abzuheben.“

Seit 108 Jahren existiert die Stadtkapelle, die aus dem Gesangsverein Konkordia entstanden ist. Inklusive der passiven kommen sie auf eine Anzahl von 70 Mitgliedern. Der Traditionsverein erhielt den Ehrentitel Stadtkapelle 1961 nachdem Heusenstamm seit 1959 die Stadtrechte inne hatte. Seit den 1970er Jahren haben sich die Musiker der Gemeinnützigkeit verschrieben, seit knapp mehr als einen Monat sind sie ein eingetragener Verein.

Die 1970er Jahre haben auch eine Veränderung der Musikauswahl und damit des „Klangs“ der Kapelle mit gebracht: weg von der klassischen Orchestermusik, hin zu modernem Swing und Jazz. Damit mussten der Aufbau und die instrumentale Ausstattung geändert werden.

Aktuell mangelt es an einem Baritonsaxophon. „Die Anschaffung ist für einen einzelnen Musiker gar nicht möglich“, sagt Assmann-Schulz. Die Kosten für ein solches Saxophon liegen bei mindestens 4000 Euro. Zenker: „Daher wollen wir das Instrument als Verein kaufen und anschließend unseren Musikern zur Verfügung stellen.“ Das Preisgeld aus dem Holzland-Becker-Wettbewerb soll den Verein diesem Ziel ein Stück näher bringen.

Die Stadtkapelle finanziert sich zu einem Teil über Mitgliedsbeiträge und zum anderen Teil über Veranstaltungen. Die Dirigentin und der Vorsitzende heben besonders das Tanzcafé im Saal für Vereine hervor, das dreimal im Jahr stattfindet. „Das erinnert viele Teilnehmer an ihre Tanzschulzeit“, meint Assmann-Schulz und fügt an, „damit unsere Musik noch mehr Freude bringt, brauchen wir neue Instrumente.“