Veröffentlicht am 05.12.2015, Offenbach-Post
Mit Liebe zu seiner Stadt

Neu-Ehrenbürger Peter Jakoby als Bürgermeister verabschiedet

Heusenstamm - Noch ist Peter Jakoby im Amt. Bis zum 31. Dezember ist er Bürgermeister Heusenstamms. Doch offiziell verabschiedet haben ihn am Donnerstagabend weit mehr als 800 Gäste im Kulturzentrum Martinsee. Von Claudia Bechthold

Viel geredet wurde am Donnerstagabend im Kultur- und Sport-Zentrum Martinsee. Und gelobt, bedauert, beglückwünscht, gesungen und gelacht. Peter Jakoby wurde von mehr als 500 geladenen Gästen und mehr als 300 Zuschauern nach zwölf Jahren aus seinem Amt als Bürgermeister verabschiedet. Zwar ist er noch bis zum 31. Dezember als solcher tätig, aber man hatte sich entschieden, diesen Abschied nahe an den Nikolausmarkt zu legen, damit vor allem die Abordnungen aus den Partnerstädten Malle, Saint Savin, Ladispoli und Tonbridge & Malling nur zu einem Termin anreisen müssen. Es war ein bunter, abwechslungsreicher Abend, den ein kleiner Kreis von Organisatoren da zusammengestellt hatte. Und nicht nur Peter Jakoby hat so manche Überraschung erlebt. Seit dem Sommer haben unter anderem Hendrik van Eck, Markus Tremmel, Annette Sattler, Lothar Fella, Heinz Dassinger, Ingrid Hennighausen, Professor Hans-Friedrich Härle, Dr. Franz Zink, Roland Krebs, Edith Hemberger und Herbert Margraf an den Vorbereitungen gearbeitet. Und es ist ihnen durchaus gelungen, nicht nur das Wirken von Jakoby abzubilden, sondern auch den Menschen und den Politiker, den Chef und den Verhandler zu charakterisieren.

Das ging nicht ganz ohne Klischees, etwa als zu Beginn der Veranstaltung TSV-Blasorchester und Stadtkapelle dirigiert von Hans Härle gemeinsam „Also sprach Zarathustra“ spielten. Oder am Ende, als eben jene Orchester mit Sängerin Nicole Grundel und Chören des Gesangvereins Konkordia unter der Leitung von Härle „Time To Say Good Bye“ intonierten. Gekonnt moderiert wurde der Abend von Kerstin Tomerius, Fachdienstleiterin für Jugend, Soziales und Senioren, und Hendrik van Eck, Fachbereichsleiter Haupt- und Personalverwaltung. Sie sparten dabei auch nicht mit kleinen Späßen und Seitenhieben – zur Freude des Publikums.

Überhaupt gab es viel zu lachen an diesem Abend, etwa als Karl-Christian Schelzke vom Hessischen Städte- und Gemeindebund Jakoby einen Job anbot, „um den Rest der Familie zu entlasten“. Oder als Stephan Gieseler sich zunächst bedankte, dass er als „Rucksack“ (so nennen Heusenstammer die Dietzenbacher) in der Schlossstadt etwas sagen darf. Die meisten Lacher aber erntete Harry Hendrickx, Bürgermeister der belgischen Partnerstadt Malle, der in der Kutte der Trappisten-Mönche im Namen aller Partnerstädte ans Mikrofon ging und dabei nicht vergaß, immer wieder Werbung für das „Tripel“ zu machen, eine Sorte des Trappisten-Bieres aus Malle.

Alle Redner, dazu zählten der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Michael Boddenberg, Landrat Oliver Quilling, Hainburgs Bürgermeister Bernhard Bessel, CDU-Fraktionschef Lothar Fella und Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu zollten Peter Jakoby Respekt und attestierten ihm übereinstimmend „Herzblut“ bei seiner Arbeit als Bürgermeister. Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Hennighausen verlieh ihm dafür, aber in erster Linie für die außergewöhnlichen Verdienste um Heusenstamm auf einstimmigen Beschluss des Stadtparlaments die Ehrenbürgerwürde.

Und dann waren da noch die Kinder, die fröhlich schreiend einmal durch den ganzen Saal rannten, um am Ende auf der Bühne zusammen mit Nicole Grundel „Theater, Theater“ zu singen. Jakobys Liebe zu Clowns wurde damit angesprochen, die für ihn „Begriff des Lebens“ sind, weil sie lachen und traurig sind. Dass die Organisatoren Jakobys Büro auf die Bühne geschafft haben, und dass es immer wieder Tipps gab, wie der 65-Jährige seinen Ruhestand verbringen soll, sei ebenfalls erwähnt. Schließlich ging ein sichtlich gerührter Peter Jakoby ans Rednerpult, um zu danken und sich noch einmal Gedanken über das Amt eines Bürgermeisters zu machen, vielleicht auch mit einem Seitenblick auf seinen Nachfolger Halil Öztas: „Man sollte die Liebe zu seiner Stadt und ihrer Menschen spüren.“ Er beende seine Amtszeit mit gewissem Wehmut, aber auch Freude über das gemeinsam Erreichte.